Arznei- sowie Nahrungsergänzungsmittel der Grünlippmuschel sind in mehreren Formen erhältlich. Die beliebtesten sind dabei Kapseln, Balsam und Pulver. Doch nur die ersten zwei enthalten Grünlippmuschelextrakt, welches bei medizinischen Anwendungen – egal ob bei Mensch oder Tier – immer gewählt werden sollte. Denn dieses hat im Gegensatz zu Pulver eine hohe Dosis der wichtigsten Stoffe und daher eine stärkere Wirkung in Bezug auf Entzündungshemmung und Krankheitsheilung.
Pulver aus dem Weichtier enthält die gesamte Muschel, die nach der Ernte in kompletter Form zermahlen wird. Daher sind die Inhaltsstoffe wie Proteine, Fettsäuren und Mineralstoffe nur in sehr geringem Maße enthalten. Dies ist auch der Hauptgrund, warum Arzneimittel aus Muschelpulver nur geringe oder gar keine Wirkung erzielen. Es sollte daher eher als Nahrungsergänzungsmittel oder bei sehr geringen Leiden eingenommen werden. Dann genügt die schwache Dosis des Mittels normalerweise trotzdem, um einen Effekt zu haben.
Grünlippmuschelextrakt wird hingegen aus den Keimdrüsen der neuseeländischen Muschel gewonnen, wobei keine anderen Komponenten des Tieres verwertet werden. Die Keimdrüsen sind der wichtigste Teil, da sie von allen Inhaltsstoffen mit pharmazeutischer Relevanz den höchsten Anteil haben. Daher wird dieser Teil für die Gewinnung von Grünlippmuschelextrakt genutzt, um Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel so effektiv wie möglich zu machen. Viele argumentieren, dass dies auch notwendig sei, da die Grünlippmuschel bereits insgesamt zu nur 5% aus Keimdrüsen besteht. Daher bleibt bei der Pulverform nur sehr wenig von den begehrten, gesundheitsfördernden Stoffen übrig und seine gesundheitliche Relevanz ist eher schwach.
Zuerst einmal ist es wichtig, den richtigen Moment für die Muschelernte abzuwarten. Nur so wird ein qualitativ hochwertiges Grünlippmuschelextrakt gewonnen. Dieser Moment ist nicht zur Zeit des höchsten Fleischanteils des Tieres, sondern kurz bevor die Geschlechtsreife einsetzt. Das ist nach ca. 18 bis 24 Monaten der Fall, wenn die Weichtiere eine Größe von 25 cm aufweisen.
Dann werden vorsichtig die Flüssigkeiten aus den Keimdrüsen extrahiert, was einen hohen Aufwand darstellt und sich auch im höheren Preis dieser Form äußert. Benutzt wird dabei ein ganz spezielles, kompliziertes Gefriertrocknungsverfahren, das eine schnelle Arbeitsweise erfordert. Das Endprodukt hat dann ein Verhältnis von 5 zu 1, das bedeutet, dass aus etwa 5 Teilen der Muschel als Resultat ein Teil Muschelextrakt gewonnen wird. Dies stellt zwar einen höheren Bedarf an Tieren für die Produktion dar, stellt aber das Vorhandensein aller wichtigen Inhaltsstoffe sicher. So enthält Grünlippmuschelextrakt unter anderem die folgenden Inhaltsstoffe:
Beim Kauf von Mitteln aus der Muscheln sollte nicht nur auf den wichtigen Unterschied zwischen Pulver und dem teureren Grünlippmuschelextrakt geachtet werden. Zusätzlich spielen bei der Form des Extrakts weitere Komponenten eine Rolle in Bezug auf die endgültige Qualität.
So ist die Zeit der Weiterverarbeitung sehr wichtig, um das Extrakt hochwertig zu halten. Nur wenn sofort nach der Ernte mit den nächsten Schritten begonnen wird, kann dies gewährleistet werden. Lassen Muschelproduzenten Zeit verstreichen und zögern die Kühlung der Tiere sowie die finale Extraktion hinaus, äußert sich dies in einem Grünlippmuschelextrakt mit niedrigem Anteil an wichtigen Stoffen.
Damit Verbraucher diese Schritte in der Produktionskette überprüfen können, gibt es einige Qualitätssiegel und Hinweise. Ein Index, der von vielen Anbietern genutzt wird, ist zum Beispiel der Aktivitätsindex. Er zeigt, ob das Grünlippmuschelextrakt sofort nach der Ernte gewonnen wurde oder ob durch das Verstreichen von Zeit eine schlechte Qualität erreicht wurde. Ein Index von 1,5 weist auf eine effektive Produktion und dadurch ein hochwertiges Extrakt hin. Dieses hat bei einer Behandlung von Krankheiten eine starke, entzündungshemmende und regenerative Wirkung und kann im Gegensatz zu Pulvern und schlechteren Extrakten auch als tatsächliche Arznei genutzt werden.