Aus der Grünlippmuschel, die hauptsächlich in neuseeländischen Gewässern gezüchtet wird, werden zu einem großen Teil Arznei- und Nahrungsergänzungmittel gewonnen. Neben der Nutzung für den Menschen erfreuen sich die gewonnenen Stoffe auch in der Tiermedizin enormer Beliebtheit. Besonders oft wird das Pferd mit Grünlippmuschel – in Form von Kapseln oder Pulver – behandelt, wobei das häufigste Krankheitsbild Arthrose ist. Auch Leiden von Hunden und Katzen können mit dem Mittel gelindert werden. Hinsichtlich der Behandlung mit Grünlippmuschel für Pferde gibt es bereits viele Studien und Forschungen, welche die Wirkung der erfolgreichen Arznei beweisen.
Arthrose ist eine Krankheit der Gelenke und äußerst sich in einem überdurchschnittlich hohen Verschleiß dieser Körperteile. Pferde, die unter der chronischen Form der Arthrose leiden, können besonders gut mit Grünlippmuschel behandelt werden. Dabei spielen die besonderen Inhaltsstoffe des Weichtieres eine wichtige Rolle. Die wichtigsten sind dabei Lipide in Form von Omega-3-Fettsäuren sowie Kohlenhydrate in Form von Glykosaminoglykanen. Gerade Erstere sind essenziell für die lindernde Wirkung, da diese Teile der Grünlippmuschel für das Pferd einen anti-entzündlichen Effekt haben und damit gesundheitsschädlichen Vorgängen entgegenwirken.
Die Glykosaminoglykane hingegen kommen zum Einsatz, wenn die porösen Gelenke der Tiere wieder aufgebaut werden. Denn diese Stoffe weisen eine große Ähnlichkeit zu Komponenten der Knorpel und des Bindegewebes auf und helfen dabei dem natürlichen Aufbau der Gelenke über die Bildung von sogenannter Gelenkschmiere.
Zudem gehören zu den weiteren Inhalten der Grünlippmuschel viele Nährstoffe, wie Mineralien, die den Körper beim Prozess des Gelenkstoffwechsels unterstützen und damit genauso wie die Glykosaminoglykane in hohem Maße zur Regeneration beitragen. Diese sind bspw.:
Soll das Pferd mit Grünlippmuschel behandelt werden, kann eine tägliche Dosierung gewählt werden. Die Menge kommt dabei auf die Form an, in der die Arznei gegeben wird. Insgesamt genügen etwa 6 Gramm pro Tag, was bei Grünlippmuschelextrakt 30 Gramm entsprechen würde, da dieses noch 20 % der Inhaltsstoffe enthält. Grünlippmuschel für Pferde, die in Form von Pulver verabreicht wird, sollte in größerer Menge gereicht werden. Denn diese Art besteht aus dem gemahlenen Muschelfleisch – und nicht wie das Extrakt nur aus den Keimdrüsen – und enthält daher nur noch etwa 5 % der gesundheitsfördernden Inhalte.
Das Mittel kann über das Futter gegeben werden, wobei alle Darreichungsformen sehr einfach unbemerkt vom Pferd untergemischt werden können. Welche Art von Grünlippmuschel Pferdebesitzer wählen, hängt daher eher von Qualitätsaspekten ab.
Zuerst einmal müssen einige Einschränkungen bei der Wirkung der Medizin genannt werden. Es sollte erwähnt werden, dass nicht bei allen Tieren eine hundertprozentige Heilung von Arthrose erreicht wird. Zudem wurden deutlich bessere Resultate der Grünlippmuschel bei Pferden erzielt, die an Problemen der Vordergliedmaßen litten. Tiere mit Leiden an den Hinterbeinen sprangen schlechter auf das Mittel an und konnten insgesamt weniger effektiv behandelt werden.
Zudem sollte beim Erwerb von Grünlippmuschel für das Pferd darauf geachtet werden, ein qualitativ hochwertiges Mittel zu kaufen. Qualitätsunterschiede kommen daher zustande, dass verschiedene Erntezeitpunkte gewählt werden. Während die Weichtiere in der Praxis häufiger bei dem Grad des höchsten Fleischanteils abgebaut werden, wäre eine frühere Ernte besser. Denn dann stehen Grünlippmuscheln kurz vor der Geschlechtsreife und enthalten alle oben genannten, gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in sehr hohem Maße. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dieser Gehalt wieder niedriger und trotz höherem Gewicht sind die wichtigsten Bestandteile weniger vertreten. Daher sollten Besitzer beim Kauf von Medizin aus der Grünlippmuschel für das Pferd auf den Erntezeitpunkt schauen und lieber auf Mittel mit höheren Inhaltsstoffen zurückgreifen.
Außerdem muss die Muschel nach dem Abbau so schnell wie möglich weiterverarbeitet werden, um zusätzlich eine hohe Qualität zu garantieren. Ob dies der Fall ist, wird im sogenannten Aktivitätsindex gezeigt. Dieser muss auf Produkten angegeben werden und sollte im Optimalfall etwa 1,5 betragen.